Übergangsprozesse

Übergangsprozesse im beruflichen Leben sind herausfordernd. Sie bieten viele neue Chancen, bringen aber auch Ängste und Unsicherheiten mit sich. Wenn ein beruflicher Wechsel ansteht, wird das komplette System durchgeschüttelt und will wieder neu aufgestellt werden.

Künstler*innen stehen regelmässig vor sich verändernden Umgebungsfaktoren. In wiederkehrenden Zyklen ist es wichtig, neue Schwerpunkte zu setzen, sich neu zu fokussieren und aufzustellen.

Nachdem ich für die Stiftung TANZ – Transition Zentrum Deutschland über 900 professionelle Bühnen-Tänzer*innen bei ihrem Übergang in eine neue Berufstätigkeit nach der Tanzkarriere begleitet habe, möchte ich meine Erfahrungen auch an andere Künstler*innen und Freiheitsliebende weiter geben.

Mein Coaching ist umfassend. Ich halte es für wichtig, in die Entwicklung einer neuen beruflichen Aufstellung alte Träume, aufgeschobene Wünsche, aktuelle Bedürfnisse, Kompetenzen und Interessen mit einzubeziehen. Die emotionale Seite ist dabei ebenso ernst zu nehmen wie die rationale, die berufliche ebenso wie die private Seite. Nach und nach ergibt sich ein Bild, aus dem heraus sich die nächsten Schritte wie von selbst ergeben. Blockaden und Ängste lösen sich, der Mut Neues auszuprobieren wächst.

Transition Coaching

Der Begriff ‚Transition‘ wird in der Tanzszene schon seit Jahrzehnten für den Übergang von der aktiven Tanzkarriere in eine neue Berufstätigkeit genutzt. Dieser Übergang – typischerweise findet er zwischen dem 30. – 40. Lebensjahr statt – stellt eine große Herausforderung dar. Lange Zeit als im Tanz singuläres Phänomen betrachtet, wird seit einigen Jahren immer deutlicher, dass viele Künstler*innen anderer Kunstsparten auch einen Übergang in dieser Lebensphase brauchen und suchen. Das Anfängerengagement endet, die Kunstförderung für „junge Künstler*innen“ läuft aus, über Jahre akzeptierte Arbeitsbedingungen mit teilweise mehreren Nebenjobs passen nicht mehr zum Selbstbild. Der Wunsch nach stabileren Arbeitsbedingungen wird stärker.

Als Coach mit langjähriger Erfahrung bei der Begleitung von Künstler*innen in Transition unterstütze ich gern auch Ihren/ Deinen Prozess des Übergangs zu einer neuen beruflichen Aufstellung. Dabei berücksichtige ich alle Aspekte Ihrer/ Deiner Persönlichkeit. Eine Neuaufstellung kann eine komplett neue berufliche Tätigkeit oder eine individuelle Form der Doppelkarriere (inklusive Kunstschaffen) bedeuten.

Dauer: schon eine einzige Session (90-120 min.) ist für viele Coachees sehr hilfreich,
ein kontinuierlicher Prozess kann zwischen 3-5 Sessions (à 90 Minuten) brauchen, in seltenen Fällen 8 Sessions.
Ort: Kunstquartier Bethanien oder per Skype.
Kosten: Finanziell finden wir eine Lösung, die zu Ihren/ Deinen Möglichkeiten passt.

Grundlagen meines Coaching

Klientenzentrierte Gesprächsführung nach Carl Rogers…

… bildet die Basis meiner Arbeit.
In einer zweijährigen Ausbildung lernte ich die nondirektive Gesprächsführung gründlich. Rogers geht dabei von der Gutheit und Entwicklungsfähigkeit des Menschen aus. In einer wohlwollenden Atmosphäre mit stabilen Beziehungen kann sich der Mensch voll entfalten. Rogers Werte der Empathie, Wertschätzung, Echtheit und Transparenz bilden den Boden meiner gesamten Arbeit. In dem entstehenden Raum kann Persönlichkeit wachsen und sich neu kennen lernen.

Verhaltenstherapie/ Kognitive Therapie & deren Übertragung aufs Coaching…

…. gibt Struktur & Klarheit.
Im Studium der klinischen Psychologie an der Universität Marburg lernte ich die Grundlagen der Verhaltentherapie von erfahrenen Therapeuten. Trotz anfänglich kritischer Haltung, schätze ich diese inzwischen sehr: genaue Analyse von Problemen, strukturiertes Vorgehen und klare Planung von Veränderungsschritten bieten gerade für Kreative einen gut strukturierten Rahmen, in dem man sich sicher fühlen kann. Die Analyse von dysfunktionalen Gedanken kann auf der kognitiven Ebene einen Veränderungsprozess einleiten. Negative Denkzirkel werden durchschaut und müssen nicht mehr als blockierend ernst genommen werden. Ein neuer konstruktiver Freiraum entsteht.

Transaktionsanalyse/ die Arbeit mit inneren Anteilen…

… hilft beim Sortieren & Verstehen von Gefühlschaos.
In meiner Weiterbildung als Coach lernte ich die Transaktionsanalyse von Eric Berne anzuwenden. Diese inzwischen vielfach verwendete Methode, mit inneren Persönlichkeitsanteilen (von Berne als Eltern-Ich, Erwachsenen-Ich und Kind-Ich mit weiterer Differenzierung in freies Kind/ rebellisches Kind usw. beschrieben) zu arbeiten, kann äußerst hilfreich sein, um mit Ambivalenzen, Entscheidungsschwierigkeiten und anderen Gefühlen der Zerrissenheit umzugehen.

Theatertherapeutisches Coaching…

…. macht Spaß und bringt auf spielerische Weise neue Erkenntnisse zur eigenen Persönlichkeit zutage.
Die Weiterbildung in Theatertherapie gab mir ein vielfältiges Handwerkszeug, welches sich auch im Coaching anwenden lässt. Von Phantasiereise über Raumlauf, Malen, kreatives Schreiben bis zur Arbeit mit Requisiten und Stellvertretern lassen sich unendlich viele Methoden aufzählen, die für die Reflexion der aktuellen Situation und dem Aufbau einer neuen beruflichen Vision hilfreich sein können.

Für jede*n ist eine andere Mischung dieser Methoden hilfreich, ich freu mich, die Wirkung mit Ihnen/ dir zu erforschen.

Doppelkarriere aufbauen

Autonomie statt Prekariat – mehrgleisige Karrieremodelle in den künstlerischen Berufen

Tagesworkshop für Alle, die ihre berufliche Existenz überprüfen, verbessern oder auch auf neue Beine stellen möchten
Mehrgleisige Karriereverläufe haben schon immer die Laufbahnen Kreativer geprägt. Und dennoch hält sich ein hartnäckiges Bewertungsmotto in den Köpfen und Herzen vieler Künstler und Nicht-Künstler, das überholt erscheint: „Ist ein Künstler talentiert, dann bringt er es auch zu Geld und Bekanntheit. Wer neben der Kunst etwas Anderes macht, hat versagt bzw. kann kein ‚richtiger‘ Künstler sein.“ Mit diesem Tunnelblick werden Scham- und Versagensgefühle bei Künstlern hervorgerufen, wenn sie das Gegenteil brauchen für den Aufbau ihrer Existenz.
In diesem Workshop wird die Aufmerksamkeit auf den vollen Entscheidungsraum gelenkt und damit die subjektive und objektive Abhängigkeit, unter der viele Künstler leiden, verringert. Eine berufliche Laufbahn als Künstler enthält viele Privilegien, die unter dem Druck der Existenzsicherung manchmal in Vergessenheit geraten. Wer sich darauf besinnt, begibt sich zurück auf für Kreative gewohntes Terrain: ein freies Feld, das unter Einsatz typischer Künstler-Kompetenzen wie Phantasie, Flexibilität, Kreativität, Eigeninitiative, Begeisterungsfähigkeit, Frustrationstoleranz, Disziplin und Ambiguitätstoleranz gestaltet werden kann. Und schafft damit das, worum es geht: mehr Raum für Kunst.
Setting und Inhalte
  • Kleine ausgewählte Gruppe (4-8 Personen)
  • Für alle Genres der Kreativbranche
  • Psychologisches und branchenspezifisches Hintergrundwissen
  • Vorstellung verschiedener Karrieremodelle
  • Entwicklung erster Schritte zur Umsetzung des persönlichen Zielmodells
  • Netzwerke nutzen
Leitung: Alina Gause (Dipl.-Psych. & Schauspielerin/ Sängerin) und Heike Scharpff (Dipl.-Psych. & Regisseurin)
Ort: a.way  The Artists‘ Way of Life, Feldstedter Weg 11, 12305 Berlin, www.artists-way.de
Bei Interesse Mail an office@artists-way.de oder Anruf unter 030 – 707 64 684

Dipl-Psych. Heike Scharpff

Theaterregisseurin, Transition-Coach, Theatertherapeutin, Erlaubnis zur Ausübung der Heilpraxis (HP)

Psychologie-Studium an der Philipps-Universität in Marburg

Weiterbildung in klientenzentrierter Gesprächsführung nach Carl Rogers

Weiterbildung als Coach & Trainerin bei Marie- Ann Evenkamp (Transaktionsanalyse)

Weiterbildung als Theater- und Dramatherapeutin (DGFT)

 

Mitbegründerin des freien Theaterhaus Waggonhalle in Marburg 1996, Regieschülerin an der Schule des Theaters der Keller 1999-2000, Regieassistentin am Staatstheater Darmstadt 2000-2004

Seither arbeitet Heike Scharpff als freie Regisseurin, aktuell mehr in der freien Szene als am Stadttheater (Schauspiel Leipzig, Theater Oberhausen, Städt. Bühnen Münster, Rheinisches Landestheater Neuss, TAT Frankfurt, Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt/ Main, Theater Rampe Stuttgart, German Stage Service Marburg, Ballhaus Ost Berlin). Bekannt wurde sie u.a. mit ihren sozialen Choreographien: ‚besitznichtbesitz’ am TAT Frankfurt, ‚Attacke Alter’ am Theater Oberhausen und mit ihren dokumentarischen Theaterarbeiten: leidenschaftlich Hannah Arendt (Festivalpreis Theaterzwang 2006), 2013 gründete sie mit Kolleg*innen das Community-Theater KANALTHEATER in Eberswalde. siehe auch Homepage Regie

Von August 2010 – April 2018 arbeitete sie als Projektleiterin zum Aufbau der Geschäftsstelle der Stiftung TANZ – Transition Zentrum Deutschland und begleitete über 900 Tänzer*innen bei ihrem Transition-Prozess. Seit 2018 arbeitet sie neben ihrer Regietätigkeit als freiberufliche Coach, u.a. für die Stiftung TANZ für das Performance-Art-Programm (PAP Berlin), für den Bundesverband freie darstellende Künste im Programm PEX und in freier Praxis in Berlin.

Seit Jahren engagiert sich Heike Scharpff in der Kulturpolitik (La Prof Hessen, BFDK, Pro Quote Bühne).